Ziele

Unser Familienhaus stellt eine differenzierte Form der stationären Heimerziehung dar. Kinder sollen durch ihre Aufnahme in ein gefestigtes und gelebtes Familiensystem die Chance haben, im Rahmen verlässlicher und intakter familiärer Beziehungen, ohne Schichtdienst und Betreuungswechsel, leben und aufwachsen zu können. Sie sollen befähigt werden, ein selbstständiges und eigenverantwortliches Leben zu führen. Dies beinhaltet, dass das Kind in allen Fragen seiner persönlichen Entwicklung von uns beraten, begleitet und unterstützt wird. Die Herkunftsfamilie soll entlastet werden und dem Kind wird ein neues Lebensfeld geboten. Unsere pädagogische Arbeit basiert auf einer betreuungsintensiven Struktur. Bis zu vier aufgenommene Kinder können mit uns in unserem Familienhaus leben. Grundstruktur der pädagogischen und therapeutischen Arbeit ist die Zugehörigkeit der aufgenommen Kinder zu unserer Familie. Die Kinder haben in der gleichen Form wie alle anderen Familienmitglieder teil am Leben ihrer Familie. Auf dieser Grundlage wird der Versuch unternommen, die beeinträchtigenden Faktoren in ihren Zusammenhängen zu erkennen, zu erklären und Entwicklungen und Veränderungen zu ermöglichen.

Ziele unseres Handelns sind:

  • in einem gemeinsamen Lernprozess die Entfaltung und Koordination der Veranlagungen und Begabungen der Kinder zu ermöglichen. Das Kind soll lernen mit den eigenen Beeinträchtigungen zu leben um eine gesunde Beziehung zu sich selbst, zu anderen Personen, zur Sach- und Umwelt und zu ideellen Werten zu erreichen.
  • tragfähige Beziehungen aufzubauen, die den Kindern wieder neue Möglichkeiten der Orientierung an Erwachsenen bieten. Dazu gehört vor allem der Aufbau von gegenseitigem Vertrauen.
  • emotionale Stabilisierung durch das verlässliche Beziehungsangebot und die Halt gebenden Strukturen der Familie zu ermöglichen.
  • Normen und Werte zu vermitteln, um die Kinder in Ihrem Verantwortungsgefühl für sich und andere zu stärken.
  • Stärken und Ressourcen durch entsprechende Freizeitgestaltung, Angebote und Fördermaßnahmen zu mobilisieren. Hierzu zählt auch die schulische Förderung.
  • parallel zur persönlichen Entwicklung die erfolgreiche soziale Integration im öffentlichen Leben (lokales Umfeld, Schule und im späteren Alter der Beruf) zu fördern. Die Umsetzung dieser Ziele wird im Hilfeplan festgelegt und kontinuierlich der Lebenssituation des Kindes angepasst. Aus der Annahme heraus, dass jedes Verhalten des Kindes seine Ursachen hat, beziehen wir bei der weiteren Hilfe- und Förderplanung die bisherige Lebensgeschichte, Beobachtungen sowie Stärken und Ressourcen des Kindes ein. Im Lebensalltag zeigt sich diese Annahme darin, dass auffälligem und unerwünschtem Verhalten der Kinder vor dem Hintergrund ihrer Biografie begegnet wird.

Kommentare sind geschlossen.